Keynotes

Prof. Dr. Patrick Jahn

UMH Universitätsmedizin Halle

Mittwoch, 20.09.2023, 13:30 – 14:30 Uhr

Prof. Dr. Patrick Jahn

© UKT

Was macht die Pflegefachperson im Innovationsökosystem?

Der Fachkräftemangel und die steigenden Bedarfe in der Pflegeversorgung gehören derzeit zu den dringlichsten Problemen im Gesundheitswesen. Digitale Innovationen werden das allein nicht lösen, sind jedoch ein wichtiger Baustein, den wir parallel zur Fachkräftegewinnung vorantreiben müssen. Innovationen fördern die Attraktivität der Pflege und können zudem die Patienten zu mehr Selbständigkeit führen bzw. Pflegende von bestimmten Aufgaben und körperlich anstrengenden Tätigkeiten entlasten. Wichtig ist dabei aber, dass wir Pflegefachpersonen uns dieser Verantwortung stellen und auch im Bereich digitaler Innovation unseren aktiven Beitrag zur Transformation der Gesundheits- und Pflegeversorgung leisten. Aus den Erfahrungen der Umsetzung eines BMBF geförderten Pflegegeführten Innovationsökosystems – der „Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung – TDG“ werden Erfahrungen und Strategien zur Förderung der Innovationsfähigkeit zur Diskussion gestellt.

Kurzer Lebenslauf

Patrick Jahn ist Krankenpfleger und Professor für Versorgungsforschung mit dem Schwerpunkt Pflege im Krankenhaus an der Unimedizin Halle. Sein Forschungsinteresse gilt evidenzbasierten Gesundheitsinterventionen im Bereich Digital Health, die auf einer nutzerzentrierten und co-kreativen Entwicklung basieren. Ziel ist die Verbesserung des Selbstmanagements von Patienten und der Implementierung von digital-assistiven Technologien zur Förderung der Patientenautonomie. Er leitet u.a. die „Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung – TDG“ ein missionsorientiertes – regionales Innovationsökosystem mit über 100 Partnern der industriellen und versorgenden Gesundheitswirtschaft im Südlichen Sachsen-Anhalt (inno-tdg.de).

Prof. Dr. Tobias Hölterhof

katho Katholischen Hochschule NRW

Donnerstag, 21.09.2023, 12:00 – 12:45 Uhr

Prof. Dr. Tobias Hölterhof

© Marion Koell / katho

Entwicklung digitaler Kompetenzen in der Pflegebildung

Das Digitale ermöglicht im Schnittfeld von Technologie und Medien eine Vielzahl neuer Möglichkeiten für Zusammenarbeit, Wissensaneignung, Kommunikation und Interaktion im Gesundheitswesen. Die Förderung entsprechender digitaler Kompetenzen ist für die zukünftige Pflegeversorgung von großer Bedeutung. Doch besteht Medienkompetenz nicht nur aus der Nutzung digitaler Anwendungen oder Geräte wie Pflege-Apps, ChatGPT, Smartphones, VR-Brillen oder Roboter. Gefragt ist die Entwicklung einer prospektiven, gestaltenden und kritischen Perspektive im Hinblick auf das lebenslange Lernen, soziale Begegnung, Pflege und Gesundheitsversorgung. Ebenso können digitale Kompetenzen nicht isoliert betrachtet werden, sondern stehen in Verbindung zur Innovation von Schule, Lernen und Pflege. Die Keynote wirft auf der Basis neuer Studien Licht auf die Komplexität des Themas und zeigt Entwicklungsansätze auf.

In einer anschließenden Podiumsdiskussion werden diese Aspekte vertiefend diskutiert. Weitere Informationen folgen …

Kurzer Lebenslauf

Tobias Hölterhof ist Professor für Erziehungswissenschaft am Fachbereich Gesundheitswesen der Katholischen Hochschule NRW (katho) und ebenso am DIP in diversen Pflegebildungsprojekten tätig. Als Schwerpunktprofessor für die Gestaltung digitaler Bildungsumgebungen im Gesundheitswesen beschäftigt er sich mit der Digitalisierung von Bildung in den verschiedenen Kontexten von Pflege und Gesundheit. Vor dem Hintergrund einer gestaltungsorientierten Mediendidaktik wecken soziale Online-Lernplattformen sein Interesse. Als promovierter Philosoph nimmt er dabei auch existenz- und bildungsphilosophische Perspektiven ein. Zuvor hat er die Professur für Mediendidaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg vertreten. Ebenso war er Postdoc am Learning Lab der Universität Duisburg-Essen.

Prof. Dr. Sami Haddadin

TUM School of Computation, Information and Technology

Freitag, 22.09.2023, 12:00 – 12:45 Uhr

Prof. Dr. Sami Haddadin

© Andreas Heddergott / TUM

Geriatronik: Taktile Roboter und Künstliche Intelligenz in der Pflege

Die Integration von Robotern und intelligenten Technologien im Gesundheitswesen – die Geriatronik – hat einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt. Triebfeder der Entwicklungen sind große gesellschaftliche Herausforderungen wie der Mangel an Arbeitskräften sowie der demografische Wandel. Großes Potential haben die kürzlich aufgekommenen leichten und taktilen Roboter, da sie in Kombination mit Methoden der Künstlichen Intelligenz vielfältige Möglichkeiten für Anwendungen im Gesundheitssektor bieten. Von medizinischen Untersuchungen, Diagnosen und therapeutischen Verfahren bis hin zur Rehabilitation, Ferndiagnose und Alltagsassistenz bieten diese und zukünftige Roboter das Potenzial, den medizinischen Alltag und vor allem die Patientenversorgung umfassend zu verbessern. Der Kern dieses Fortschritts ist die symbiotische Ergänzung menschlicher Fähigkeiten mit modernen Robotertechnologien und Künstlicher Intelligenz.

Kurzer Lebenslauf

Sami Haddadin ist Forscher und Innovator der Robotik und Systemintelligenz. Als Professor und Gründungsdirektor des Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence an der Technischen Universität München ist eines seiner Ziele, sichere, intuitive und zuverlässige Roboter in die reale Welt zu bringen. Er entwickelt u.a. intelligente, lernfähige Roboter mit hochentwickeltem Tastsinn und motorischer Intelligenz. Sein Patent “Taktiler Roboter” ist seit 2015 der jüngste Eintrag in der Liste “Meilenstein made in Germany” (DPMA). Sami Haddadin ist u.a. Träger des Deutschen Zukunftspreises, des Leibnizpreises, ist Mitglied der Leopoldina und acatech sowie der Vorsitzende des Bayerischen KI-Rates.